Eigentlich wollte ich ja im nächsten, also diesem Blogbeitrag meine Freude und mein Leid mit und über Social Media kund tun. Mein letzter Post über Abgrenzung bietet mir allerdings eine Steilvorlage für das heutige Thema: Selbstwert. Ohne Selbstwert kein fröhliches, ausgeglichenes Leben und mit Selbstwert keine Depression oder Burnout (siehe dazu ebenfalls meinen Beitrag über Abgrenzung). Ohne Selbstwert bist Du klein und wenig existent, Du lässt Dich von Anderen und deren Launen wie eine Flipperkugel durch das ( in diesem Fall leider Dein eigenes Leben) schießen und weißt gar nicht mehr, wer und wo Du eigentlich stehst. Ich habe auch ein geringes Selbstwertgefühl. Die Gründe sind divers und vielschichtig, bei Bedarf kann ich hier ja mal weiter ausholen. In meinem heutigen Tagebucheintrag kam ich auf das Thema Selbstwert, das elementarste (Be-)Handlungsthema für labile, depressive und burnoutgefährdete Personen. Hier nun ein Auszug, im Anschluss mein letztes Thema, die Abgrenzung.
Selbstwert
Wenn ich mich also so beobachte, hole ich mir primär von außen meinen Selbstwert (=instabiler Fremdwert). Unreflektiert beuge ich mich dem Urteil, der Wertschätzung Anderer, die ich mir dann als Selbstwert zu- oder wie meistens leider, abspreche. Viel zu sehr lese ich für die Bemessung meines Selbstwertes zwischen den Zeilen von Gesagtem oder Geschriebenem, interpretiere dies meist zu meinem Ungunsten. Das schlägt natürlich als negatives Feedback auf die verletzliche Psyche. Immer noch schön selbst einen drauf hauen! Anstatt das kurz zu klären, indem ich den oder die Betroffene frage, wie die Botschaft wohl gemeint ist, drehe ich lieber höchstpersönlich dramatische Spielfilme für das Kopfkino, wie die Botschaft wohl gemeint sein könnte.
Meistens natürlich mit ohne Happy End für mich und mein Selbstwert. Wenn ich dann wirklich mal der Sache hinterher gehe und frage, gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens, es ist wirklich negativ gemeint. Jetzt leide ich ein zweites Mal, weil mir nun noch mein innerer Scharfrichter einen draufhaut, indem er fies grinsend sagt: „Siehste, hab ich Dir doch gleich gesagt…!!“. Zweitens, es ist neutral bis positiv gemeint. Sollte sogar ein Lob enthalten sein, fällt es mir schwer, es anzunehmen (könnte ja manipulativ sein), geschweige denn so tief an mich herankommen zu lassen, dass es sich gut und Selbstwert erhöhend anfühlt. Irgendwie habe ich da eine Sichtweise, die nach Selbstsabotage riecht (auch ein spannendes Thema).
Firmwareupdate v2.0
Meine Kopf-Firewall scheint demnach so programmiert zu sein, Negatives ungefiltert durchzulassen, Positives jedoch in den Spam- oder Quarantäne-Ordner zu verschieben, den ich mir aber gar nicht durchgucke bzw.ungesehen lösche. Mir fehlt also dringend ein Firmware-Update meiner Firewall, um die Polarität meiner Wahrnehmungsfilter lebensfreundlicher zu gestalten. Ist aber schwierig. Ich habe damals zu meiner Geburt keinen Servicevertrag abgeschlossen, der mir lebenslang Updates dafür per Internet zur Verfügung stellt. Ferner bin ich aber auch soooooo (Achtung, es wirkt positive Energie..!!) einzigartig, dass es gar kein Standard-Update von der Stange gibt, welches bei mir funktioniert. Mist, muss Mann also selbst eins programmieren. Und wer es jetzt noch nicht gemerkt hat: ja, ich komme aus der IT-Branche….
Ich muss also zusehen, dass a) die positiven Nachrichten, um einen Realitäts-Check erweitert durchgelassen werden, und b) sichergestellt wird, dass die positiven Nachrichten richtig verarbeitet und interpretiert werden, um maximal positiv auf das Selbstwertgefühl zu wirken. C-tens sollten die negativen Nachrichten im Spam-Ordner landen, aber regelmäßig abgearbeitet werden, um Entwicklungen zu erkennen, die das Positive mittelfristig trüben könnten. Das wäre die ideale Firmware für mein Selbstwert 2.0, mit folgenden Verbesserungen:
Update-Features der Version v2.0:
- Lob annehmen, wirken lassen, und geniessen
- bei unklarer Lage durch Fragen Klarheit schaffen, das erspart oder reduziert das hollywood-reife, destruktive Interpretations-Kopfkino mit ohne Happy End
- Realitäts-Check vor allzu großer Gefühlsinvestition (positive wie negative Gefühle)
- auf sich selbst 8-en (8-samkeit), mache ich z.B. durch Yoga und Aikido
- sich selbst und seine Bedürfnisse wahrnehmen, z.B. durch Meditiation und Innenarbeit
- sich für seine Bedürfnisse einsetzen (habe ich das Thema Abgrenzung schon erwähnt..?)
Bei mir ist dazu folgender Projekt-Status: WORK IN PROGRESS!
Macht Ihr mit?
Lächeln hilft. Immer!
Leuchten. Nicht brennen!