Ich bin jetzt seit Januar 2017 aus dem Büro-Job, habe Tagesklinik hinter mir und warte auf die Bewilligung meiner medizinischen Reha.
Zur Zeit bin ich in ambulanter Einzel- und Gruppentherapie…
Ich beschäftige mich in der reichlichen Freizeit (übrigens ein echter Luxus in dieser heutigen effizienzgetriebenen Welt) gerne auch selbst mit dem Thema Depression und lese viel Literatur darüber.
Nach der ernüchternden Erkenntnis, dass man zuletzt nur noch fremdbestimmt ist und sich zum Teil auch selbst in ein Korsett hat pressen lassen, kommt die nächste Erfahrung in der Zwangs-Ruhephase, entkoppelt vom Alltagsleben. Wenn Du das Korsett, dein Exoskelett, oder was auch immer gesprengt hast, zerfließt dein wertvolles „Ich“ gallertartig in alle Richtungen: wer bin ich, was will ich und wohin will ich?
Nix.
Da ist einfach nix, nur….. Leere…..Zeit und jede Menge Ungeduld („Da muss doch jetzt was bei herauskommen, ich sitze schon eine geschlagene Stunde vor meinem Zettel und noch keine Erkenntnisse…“).So nutze ich einen Großteil meiner Zeit dieses „Ich“ zu lokalisieren und schichtweise freizulegen.
Mühsam aber spannend.
Dieses „Ich“ möchte zum Beispiel diesen Blog verfassen, Begründung folgt gleich.
Aber ein diffuses Gefühl, dass da doch noch was ist, und dass vieles zukünftig anders und „selbstgemacht“ wird, verstärkt sich.
Ja, da oben im Stübchen brodelt es wirklich zum Positiven….
Folgende eigene Bedürfnisse befriedige ich mit diesem Blog:
- ich möchte aufzeigen, wie Mann/Frau (im Folgenden: man) sich so eine Depression erfolgreich anlacht
- wie man eine Depression möglichst schnell groß werden lassen kann
- wie man eine Depression mildern bzw. überwinden kann
- wie man lebenslang mit den depressiven Zügen auskommen kann, denn: du hast sie sind ein Teil von mir!
Gewidmet ist der Blog allen interessierten Lesern, die:
- bereits mit ihrer fest Depressionen zu tun hatten und nun Trost, Beistand, Verständnis und Linderung suchen (Sind wir „normal“, oder die da draußen?),
- hier vielleicht Anregungen, Denkanstöße mitnehmen und ihr Leben damit vorher wieder in den Griff kriegen, bevor sie in den Schlund der „Burn-Out-Industrie“ gesogen werden,
- die das Thema einfach nur interessiert (Herzlichen Glückwunsch an Euch, Euch geht’s doch gut..!)
Und nun?
Dazu werde ich zukünftig aus autobiografischen Elementen, eigener Weltanschauung, Nachrichten, die mich aufregen bzw. erfreuen oder sonstigen „Triggern“ meine Beiträge hier formulieren, um die Entwicklung von der Depression, deren Diagnose und den Umgang mit ihr zu dokumentieren.
Je nach Tagesform, Mitteilungsbedarf, aktueller Nachrichtenlage, Stimmungslage und Leidensdruck werde ich also mal häufiger, mal lustiger, mal nachdenklicher, mal fantasierend meine Welt umschreiben.
Ziel dieser Sitzungen: wir setzen munter meine Mosaiksteine zusammen und bauen mich neu zusammen!
So, und nun: Lächeln hilft. Immer!
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„Ich habe keine Lust mehr, ich geh schaukeln..!“
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